Die Bezeichnung „Noriker“ stammt von Noricum, einer römischen Provinz in den Alpen, die vom östlichsten Teil Tirols bis in die Steiermark reichte.

 

Der Noriker gilt als wichtigster Vertreter unserer alpenländischen Pferdezucht. Unter den Kaltblütern stellt er eher ein Leichtgewicht dar. Die ursprüngliche Züchtung verdankt er seinem Einsatz im Saumhandel über die Alpen. Im Mittelalter gewann der Handel zwischen Süd und Nord immer mehr an Bedeutung. Ganze Wagenzüge überquerten vorwiegend im Herbst und im Winter die wenigen befahrbaren Pässe. Dafür brauchte man gutmütige, trittsichere, kräftige und ausdauernde Pferde.

 

Das Säumen übernahmen die Bauern, welchen damit auch gleich das Zuchtziel vorgegeben wurde. So entstand – mit Zentrum in Salzburg – die gezielte Norikerzucht. Die jahrhundertealte Entwicklungsgeschichte des Norikers aufzuzeigen, würde zu weit führen. Weil sie aber bei den Typenbeschreibungen immer wieder genannt werden, sollen die alten Hengststämme, das heißt die Begründer von Hengstlinien, hier Platz finden: Vulkan, Nero, Diamant, Schaunitz und Elmar.

 

Die Reinzuchtbestimmungen gehen auf einen Erlass des Salzburger Erzbischofs Graf Thun aus dem Jahr 1688 zurück – die Geburtsstunde der heutigen Norikerzucht. Die Zuchtziele sind dem Jubiläumsbuch „100 Jahre Tiroler Norikerpferdezucht“ entnommen: „Die Zucht eines gesunden, mittelschweren, adeligen Gebirgskaltblutpferdes mit harmonischen Breiten- und Tiefenmaßen, trockenen, genügend starken Knochen und Gelenken, die im alpinen Sinne korrekten Stellungen und Gänge, verbunden mit einem ausgesprochenen Gleichgewichtsgefühl, Wendigkeit, Steigvermögen, Trittsicherheit und Trittfestigkeit, Genügsamkeit und Anspruchslosigkeit, Fleiß, ruhiges Temperament, genügend Nerv und Draht bestimmen den Charakter des Norikers.“

 

Noriker kommen in einer variantenreichen Farbvielfalt vor: Füchse (braunes/rotes Fell und helle/rote Mähne), Rappen (Fell und Mähne schwarz) und Braune (braunes Fell und schwarze Mähne) dominieren. Daneben gibt es Tiger (mit farbigen Flecken auf weißem Grund) Kuhschecken (Grundfarbe dunkel mit großen weißen Flecken), Blauschimmel (dunkles Fell mit weißen Haaren durchsetzt) und Schimmel (weißes Fell).

 

Den Noriker erkennt man an seinem Edelweiß-Brandzeichen auf der linken Hinterhand.