Vor etwa 5000 Jahren wurden Pferde als Haustiere domestiziert. Sie erwiesen sich als schnell und ausdauernd, aber auch als kräftig und gelehrig. Somit verfügten sie über ideale Voraussetzungen für das Reiten und Ziehen von Lasten. Sie lösten damit das Rind in diesen Rollen weitgehend ab.

 

Als „Urmutter“ aller Hauspferde wird das in Europa und Asien beheimatete Przewalskipferd betrachtet. Allerdings gibt es auch neuere wissenschaftliche Untersuchungen, welche Amerika als ursprüngliche Heimat des Pferdes ansehen.

 

In freier Natur – heute nur noch vereinzelt anzutreffen – leben Pferde gewöhnlich in Herden, bestehend aus einem Hengst, mehreren Stuten und den Jungtieren. Eine Stute führt die Herde, der Hengst bewacht sie. Trotz seiner Größe ist das Pferd ein ziemlich wehrloses Tier, welches seine Überlebenschancen in der Flucht oder eben im Herdenverband sucht.
Auf beides haben sich Pferde im Lauf ihrer Evolution spezialisiert. Sie haben einerseits eine soziale Lebensweise entwickelt und andererseitsihre Zehen bis auf die ausgeprägte, lange, von einem Huf ummantelte Mittelzehe rückgebildet. Diese Spezialisierung ermöglichte es den Pferden, eine hohe Fluchtgeschwindigkeit zu erreichen. Voraussetzungen für den Erfolg sind auch die Wachsamkeit und die durch den schmalen Kopf und die vorspringenden Augen bedingte Rundumsicht, die Gefahren früh erkennen lässt.

 

Mit dem Wandel vom Wild- zum Hauspferd gehen die Züchtung und damit die Herausbildung der Pferdrassen einher. Die Tiere veränderten sich in Bezug auf Größe, Gestalt und Verhalten.

 

Auch die Farbe konnte beeinflusst werden. Durch die Auswahl der Zuchttiere entstanden im Wesentlichen zwei Rassengruppen, die temperamentvolleren, leichteren Warmblutrassen und die ruhigeren, schwereren Kaltblutrassen.